Ergänzende Info zu Automatikgetrieben (allgemein)
Von "Getriebe-Adaption" und "Fahrer-Adaption" der Automatikgetriebe
Fahrer-Adaption:
Ein Automatik-Getriebe "lernt" die Fahrweise des Fahrers und stellt sich darauf ein.
Die Getriebesoftware merkt, wie der Fahrer sich verhält und passt das Schaltverhalten an (nicht den Schaltvorgang im Getriebe).
Dabei spielen viele Fahrparameter hinein, u.a. auch wie weit das Gaspedal betätigt, also durchgedrückt wird. (siehe dazu Diagramm im Vorbeitrag)
Die Automatik lässt sich also jederzeit durch mehr oder weniger Gasdruck beim Beschleunigen zum Schalten animieren.
Aus den Fahrparametern ermittelt die Software ob der Fahrer sportlich oder moderat unterwegs ist. Das macht dann z.B. den Unterschied ob ein Gang noch länger gehalten wird oder ob eher heruntergeschaltet wird, weil sportliche Fahrweise "erkannt" wurde.
Im Gegensatz dazu beim gemütlichen Fahrer, wo dann eher hochgeschaltet wird bzw. der Gang erst recht spät runterschaltet bei Temporeduzierung.
Ein allgemeiner Reset der Getriebesoftware in der Werkstatt, kann diese Anpassung sofort auf die Werkseinstellungen des Herstellers zurück setzen
Es ist ein komplexes Modell aus etlichen Fahrparametern. Dieses Verhalten wird aber bei jeder längeren Fahrt neu ermittelt und dem jeweiligen Fahrstil angepasst. Daher kann es sein, wenn jemand anders das Auto gefahren ist, dass sich kurzzeitig das "gewohnte Schaltverhalten" geändert hat.
Getriebe-Adaption:
Bei den Getriebeadaptionen lernt das Getriebe die richtigen Schaltdrücke / Strategie für die einzelnen Magnetventile / Gänge um optimal und ruckfrei zu arbeiten. All dieses unter den verschiedensten Betriebszuständen und Lastzuständen. Die Getriebeadaptionen bleiben aber auf Dauer bestehen, sobald sie einmal eingelernt sind. Sie sorgen dafür um ruckfrei und verschleissfrei Schaltvorgänge vollziehen zu können. Egal ob nun sportliche oder gemütliche Fahrweise, egal welchen Fahrstil die Software nun erkannt hat und für welche Gänge sie sich entscheidet ... die Schaltvorgänge selbst werden weiter gem. den gelernten Getriebeadaptionen vollzogen.
An den Adaptions-Einstellungen sollte man auch nicht herumspielen oder diese gar zum Spaß löschen, solange das Getriebe einwandfrei arbeitet. Nur nach Reparaturen oder zur Problemerkennung am Getriebe werden diese Adaptionen gelöscht, weil sich dann Betriebsbedingungen geändert haben.
Denn jedesmal wenn die Adaptionen gelöscht wurden, muss das Getriebe diese über viele Kilometer neu erlernen. Während dieser Phase laufen die Schaltvorgänge ggfs. nicht optimal ab und der Verschleiß ist höher - bis sich dann endlich alles wieder neu eingelernt hat.
Wenn alles in Ordnung ist, gilt i.d.R.: einfach fahren - die Steuerungssoftware wird sich nach ein paar Fahrten von ganz alleine auf dich angepasst haben.